Urlaub mit dem Reisemobil im November? Für eine Woche um diese Jahreszeit an die Nordsee?
Dieses und ähnliches haben wir uns natürlich als Fragen gestellt. Schnell war klar, wir haben noch ein paar Tage Urlaub zu bekommen, also wollen wir auch mit „Julius“ auf Tour. Von den weitläufigen Stränden in St. Peter-Ording hatten wir bisher nur gehört, bzw. Berichte im TV und Internet gesehen.
Kurze Recherchen in unserer Stellplatz-App und im Internet hatten ergeben, dass die meisten Campingplätze im November geschlossen waren und Stellplätze nach Angaben der App nicht vorhanden sind. Geöffnet war noch der „Campingpark Olsdorf“ im Ortsteil Dorf. Es handelt sich hier um einen 5-Sterne-Campingplatz, der im November super-günstige Komplettangebote offeriert.
Wir fahren hin, ohne Voranmeldung oder Reservierung, schließlich ist es ja November. Was soll da schon los sein? Es ist Samstagabend, das Wetter mehr als bescheiden, als wir um 19:10 Uhr am Campingplatz ankommen. Geöffnet ist bis 19:00 Uhr. Wir klingeln und kurz darauf werden wir trotzdem noch freundlich begrüßt. Und dann kommt diese komische Frage: Habt ihr reserviert? Nö, natürlich nicht. Ist ja November. Was soll das schon los sein?
Am Wochenende ist es hier brechend voll und wir sind wirklich froh, den letzten freien Platz zu bekommen. Ab Sonntag-Mittag wird es dann schnell leer und bis zum nächsten Freitag ist auf dem Campingplatz nicht mehr viel los. Aber dann füllt es sich wieder mit Kurzurlaubern für das nächste Wochenende.
Mit dem Wetter haben wir Glück. Am Sonntag gibts noch leichten Regen und ungemütliches Wetter, danach erleben wir an den anderen Tagen viel Sonnenschein. Es ist windig und nicht wirklich warm, klar. Zum Spazierengehen und für ausgedehnte Fahrradtouren aber genau richtig.
Heute unternehmen wir eine Radtour zum Leuchtturm nach Westerhever. Auf dem Hinweg haben wir angenehmen Rückenwind. Es ist bedeckt, aber trocken und lässt sich angenehm fahren. Als wir den Leuchtturm dann endlich erreichen, liegt dieser in Dunst und Nebel. Das hätten wir uns natürlich anders gewünscht.
Der Rückweg hat es dann in sich. Gegenwind. Da wir bisher noch keine E-Bikes einsetzen, strengt uns die Strecke ganz schön an. Wir kommen trotz niedriger Temperaturen ziemlich verschwitzt auf dem Campingplatz bei unserem Wohnmobil an.
An den nächsten Tagen haben wir wieder strahlenden Sonnenschein. Wir radeln zum Eidersperrwerk nach Tönning. Wo es geht, fahren wir auf der Seeseite des Deiches entlang, wo auch jetzt am Jahresende noch eine ganze Menge Schafe das Gras kurz halten.
Derzeit haben wir den ganzen Tag Ebbe. Das Wasser ist zwar immer weit weg, aber auch der Blick auf das Watt hat seinen Reiz.
Auf dem Rückweg vom Eidersperrwerk zieht es uns bei St. Peter durch die Salzwiesen ins Watt. Mit dem Fahrrad war das übrigens keine gute Idee:
Nach einer Tour kehren wir immer wieder gerne bei Gosch ein und genießen einen Fisch-Snack und ein großes Radler.
(Achtung Werbung, da Namensnennung)
Von Montag bis Donnerstag ist es am Strand von St. Peter-Ording im November ziemlich einsam. Ab Freitag kommen die Wochenendausflügler dann wieder zur Nordsee und es füllt sich der Strand wieder mit mehr Menschen. Auch Strandsegler sind zu beobachten. Leider war in dem Moment der Wind dafür etwas zu wenig.